logo

Müll - Obersteirische Volkszeitung



zurück zur Scienceseite







linie1



Armut bei arbeitslosen Leobnern hat bereits die Spitze des Eisberges überschritten


Wie kann es sein, dass ein Notstandbedürftiger, sogar ein Arbeitsloser seine Futteralien des Nachts, um nicht gesehen zu werden, aus dem Bio-Container eines Billa, Inter-Spar, Lidl etc. herausklauben muss, um seine täglichen Grund-Bedürfnisse, wie z. B. Essen abzudecken. Es handelt sich hier definitiv „nicht“ um sozial bedürftige Menschen, sondern um "Arbeitslose".

Verschiedene Betroffene geben darüber Auskunft, dass die Lebensmittel zwischen 50 und 90 % durch den t(€uro) gestiegen sind und es sich explizit "nicht" leisten können, auf natürliche Weise einzukaufen, um zu überleben. U. a. wurden Verkäufer/innen gefragt, ob Zwiebeln, welche aus einem Netzsäckchen gefallen, zu einem günstigeren Preis zu erwerben sind. Die Antwort lautete: "Wir dürfen diese nicht mehr verkaufen, sondern müssen sie wegwerfen, auch wenn sie frisch reinkommen."

Wie konnte es in Leoben zu diesem Missstand (der einstmals schönst, gekürten Blumenstadt Steiermarks) kommen? Von "wem" und "wieso" wird dieses Manko übersehen? Fingierte Zahlen in der Arbeitslosenstatistik vermögen scheinbar nicht davon überzeugen, was ein einzelnes Bild (siehe Foto) darzustellen vermag. Was muss und vor allem von wem, getan werden, um diese hüchst peinlichen Stolpersteine in einer aufwendig, renovierten Stadt mit imagegepflegten Hauptplatz, im glorreichen Mitteleuropa zu beseitigen?

Obersteirische Volkszeitung, Leoben, Herbst 2006

Mit besten Dank an Hr. Jell für die Veröffentlichung meines kritischen Artikels und die Zeit, die ich dort als Redakteurin verbringen durfte!

Natascha Koch







nach oben