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Sepp Wudy



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Der Knecht Sepp Wudy, dessen Aussprüche aus der Zeit um 1910 - 1914 sein Bauer in seinen Kalender notierte, sagte u. a. seinen eigenen Tod in Schnee und Eis voraus. (Er fiel in den Dolomiten.) Wudy kannte die Aussagen Stormbergers, auf die er anspielte. Für die Zukunft sah er zwei weitere Kriege voraus.

Name Sepp Wudy
Geburtsdatum um 1900 (nicht genau bekannt)
Sterbetag  
Geburtsort  
Quellen
  • Paul Friedl, Prophezeiungen aus dem bayerisch-böhmischen Raum (Rosenheim, 1974)
  • Der Text der Wudy-Prophezeiung wurde 1944 vom Böhmerwalddichter Hans Watzlik (1879 - 1948), der sie auf Wudys ehemaligem Hof abgeschrieben hatte, an Paul Friedl übegeben.
  • Bekh, Bayerische Hellseher 1976



Der Böhmerwald wird einmal versengt werden wie ein Strohschübel. Rennt nicht davon, wenn die grauen Vögel fliegen, woanders wird es nicht besser sein. Es geht dem End zu, und das hat schon angefangen. Es wird dann wieder sein wie vor hundert Jahren. So wird es die Leut zurückwerfen, und so werden sie für ihren Übermut bestraft.

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Du hast das Essen vor dir und darfst es nicht essen, weil es dein Tod ist, und du hast das Wasser im Grandl und darfst es nicht trinken, weil es auch dein Tod ist. Aus dem Osser kommt noch eine Quelle, da kannst du trinken. Die Luft frisst sich in die Haut wie ein Gift. Leg alles  an, was du an Gewand hast, und lass nicht das Nasenspitzl herausschauen.

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Setz dich in ein loch und wart, bis alles vorbei ist, lang dauert’s nicht, oder such dir eine Höhle am Berg. Wenn dir die Haare ausfallen, hat es dich erwischt. Nimm ein Kronwittbirl in den Mund, das hilft, und sauf keine Milch, acht Wochen lang. Es wird schlimm, und die Nachgeborenen müssen erst wieder schreiben und lesen lernen. Der Anlass wird sein, dass die Leut den Teufel nimmer erkennen, weil er schön gekleidet ist und ihnen alles verspricht. Wenn kein Uhmanndl mehr schreit und die Hasen zum Haus kommen und umfallen, dann geh weg vom Wasser und mähe kein Gras. Dann gibt es keine Grenze mehr gegen Bayern, aber wo du dann bist, kann ich nicht sagen. Aber was sag ich! Dich geht es ja nichts mehr an, aber sag es deinen Kindern und Kindeskindern. Die haben damit zu tun und erleben am End die ganze Geschichte. Ich verstehe auch die Leut nicht, dass sie gar keinen Herein haben, und sie werden alleweil schlimmer und gottloser, so dass es so kommen muss, und, wie gesagt, es wird wieder sein wie vor hundert Jahren.

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Sehen tät ich noch mehr, aber ich kann es nicht begreifen und nicht sagen. Mit dem Glauben geht es bergab, und alles wird verdreht. Kennt sich niemand mehr aus. Die Oberen glauben schon gar nichts mehr, die kleinen Leut werden irre gemacht. In der Kirche spielen sie Tanzmusik, und der Pfarrer singt mit. Dann tanzen sie auch noch, aber draussen wird das Himmelszeichen stehen, das den Anfang vom grossen Unheil ankündigt.

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Es steht gegen Norden ein Schein, wie ihn noch niemand gesehen hat, und dann wird ringsum das Feuer aufgehen. Geh nach Bayern, dort hält die Muttergottes ihren Mantel über die Leut, aber auch dort wird alles drunter und drüber gehen.

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Es wird alles kommen, wie es der Stormberger gesagt hat, aber hat nicht alles gesagt, oder sie haben ihn nicht verstanden. Denn es kommt viel schlimmer.

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Bauer sag es dienen Kindern, sie sollen dem Berg zu rennen, wenn es kracht, ich bin nur ein Knecht, und ich weiss nicht, ob es ein guter oder ein böser Geist ist, der mir diese Sachen vormacht. Aber ich weiss, dass es einmal wahr werden wird.



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